Veröffentlicht am März 15, 2024

Sport ist nicht nur Training für den Körper, sondern das wirksamste dermatologische Rezept, das Sie nicht kaufen können.

  • Gezielte Trainingsreize wie HIIT aktivieren zelluläre Anti-Aging-Prozesse (Hormesis-Effekt).
  • Sanfte Bewegung wie Yoga oder ein Spaziergang senkt Stresshormone, die Hautentzündungen und -alterung fördern.

Empfehlung: Betrachten Sie Ihr Training als personalisierte Hautpflege und wählen Sie die Sportart, die den Bedürfnissen Ihrer Haut heute am besten entspricht.

Viele von uns schnüren die Laufschuhe oder rollen die Yogamatte aus, um das Herz zu stärken, Gewicht zu managen oder einfach den Kopf freizubekommen. Das sind exzellente Gründe. Doch während wir uns auf Kalorienverbrauch und Muskelaufbau konzentrieren, übersehen wir oft den spektakulärsten Nebeneffekt: die tiefgreifende Verjüngung unserer Haut. Wir denken bei schöner Haut an Seren, Cremes und Behandlungen, dabei ist unser eigener Körper, angetrieben durch Bewegung, die fortschrittlichste Schönheitsklinik überhaupt.

Natürlich ist der Gedanke, dass Sport die Durchblutung fördert und uns einen rosigen Teint verleiht, nicht neu. Doch diese Vorstellung kratzt nur an der Oberfläche. Die wahre Magie liegt tiefer, auf zellulärer Ebene. Was wäre, wenn die eigentliche Frage nicht lautet, *ob* Sport gut für die Haut ist, sondern *welcher* Sport *welches spezifische* Hautproblem löst? Was, wenn HIIT-Training ein potenteres Anti-Aging-Mittel ist als viele teure Cremes und ein entspannendes Bad nach dem Sport die Regeneration Ihrer Hautzellen verdoppeln kann? Genau diese Perspektive werden wir einnehmen: Wir behandeln Sport als ein hochwirksames, personalisierbares dermatologisches Rezept.

Dieser Artikel führt Sie durch die wissenschaftlichen Mechanismen, die Ihr Training in eine wahre Schönheitsbehandlung verwandeln. Wir entschlüsseln, wie Bewegung die Mikrozirkulation verbessert, was Sie vor und nach dem Sport für reine Haut tun müssen und wie Sie die Kraft von Schlaf und Regeneration für den ultimativen Glow-Effekt nutzen.

Der natürliche Frischekick: Wie Bewegung die Mikrozirkulation Ihrer Haut ankurbelt

Der sofort sichtbare „Glow“ nach dem Sport ist mehr als nur ein flüchtiger rosiger Teint. Er ist das äußere Zeichen eines tiefgreifenden inneren Prozesses: der Aktivierung der Mikrozirkulation. Während des Trainings pumpt Ihr Herz Blut schneller durch den Körper, um die Muskeln mit Sauerstoff zu versorgen. Doch dieser Effekt erreicht auch Ihre Haut, das größte Organ des Körpers. Die feinsten Blutgefäße, die Kapillaren, weiten sich und transportieren eine Welle von Sauerstoff und Nährstoffen zu den Hautzellen. Gleichzeitig werden Stoffwechselabfallprodukte effizienter abtransportiert. Dies ist die Grundlage für eine gesunde, vitale Haut, ein Interesse, das in Deutschland weit verbreitet ist; aktuelle Daten zeigen, dass 17,19 Millionen Deutsche besonderes Interesse an Haut- und Körperpflege haben.

Doch der Effekt ist nicht nur vorübergehend. Regelmäßiger Sport führt zu einer dauerhaften Verbesserung der Hautversorgung. Ihr Körper reagiert auf die wiederholte Anforderung, indem er neue Kapillaren bildet – ein Prozess, der als Angiogenese bekannt ist. Ihre Haut wird dadurch langfristig besser ernährt, widerstandsfähiger und kann sich schneller regenerieren.

Fallstudie: Die „Ready to go“-Zellen der ETH Zürich

Die wahre Intelligenz des Körpers zeigt eine Forschung der ETH Zürich. Wissenschaftler entdeckten dort einen speziellen Typ von Blutgefäßzellen, die sie als „Ready to go“-Gefäßwandzellen bezeichneten. Diese Zellen reagieren extrem schnell auf Trainingsreize und vermehren sich, um die Bildung neuer, winziger Blutgefäße zu starten. Das bedeutet, Ihr Körper wartet nicht einfach ab, sondern hält ein Reparatur- und Ausbauteam bereit, das durch Sport aktiviert wird. Das Resultat ist eine dauerhaft optimierte Nährstoffautobahn direkt zu Ihrer Haut.

Dieser Prozess ist fundamental für die Kollagenproduktion und die Abwehr von freien Radikalen. Eine gut durchblutete Haut ist eine junge Haut, die sich selbst helfen kann. Sport ist also nicht nur ein kurzfristiger Frischekick, sondern eine Investition in die strukturelle Integrität Ihrer Haut für die Zukunft.

Die Sportler-Hautpflege: Was Sie vor und nach dem Training tun müssen, um Pickel zu vermeiden

So vorteilhaft Schweiß für die innere Reinigung ist, so herausfordernd kann er für die Hautoberfläche sein. Die Mischung aus Schweiß, Talg, Bakterien und abgestorbenen Hautzellen ist ein idealer Nährboden für Unreinheiten und die gefürchtete „Sport-Akne“. Wer sein Training als ganzheitliche Hautpflege betrachtet, muss daher auch die äußere Routine anpassen. Die richtige Pflege vor und nach dem Sport entscheidet darüber, ob Sie die positiven Effekte maximieren oder durch verstopfte Poren zunichtemachen.

Die wichtigste Regel lautet: Starten Sie Ihr Training immer mit gereinigter Haut. Make-up, insbesondere Foundation, wirkt wie eine luftdichte Folie auf der Haut. Während des Sports erweitern sich die Poren, und das Make-up wird zusammen mit Schweiß und Talg tief in sie hineingedrückt. Eine koreanische Studie aus dem Jahr 2024 bestätigte, dass das Tragen von Foundation während des Sports die Poren signifikant stärker verstopft und zu Hautirritationen führen kann.

Nach dem Training ist eine sanfte, aber gründliche Reinigung ebenso entscheidend. Ziel ist es, den Schweißfilm zu entfernen, ohne die schützende Hautbarriere anzugreifen. Aggressive, schäumende Produkte können den pH-Wert der Haut stören und sie austrocknen, was paradoxerweise zu einer erhöhten Talgproduktion führen kann. Die Devise lautet: so sanft wie möglich, so gründlich wie nötig.

Ihr Plan für reine Haut trotz Sport

  1. Vor dem Sport: Entfernen Sie Ihr Make-up vollständig. Ein leichtes Mizellenwasser oder ein sanfter Reinigungsschaum sind ideal, um die Haut auf das Training vorzubereiten.
  2. Nach dem Sport: Verwenden Sie eine pH-neutrale Reinigung. Dies ist besonders in Regionen mit hartem, kalkhaltigem Wasser in Deutschland wichtig, da dieses den Säureschutzmantel der Haut zusätzlich belasten kann.
  3. Dusch-Management: Planen Sie Ihr Training so, dass Sie Ihre tägliche Dusche direkt danach nehmen. Mehr als einmal am Tag zu duschen, kann die Hautbarriere unnötig strapazieren.
  4. Temperaturkontrolle: Halten Sie die Wassertemperatur unter 33 °C. Zu heißes Wasser löst die wertvollen, hauteigenen Lipide (Fette) aus der Hautbarriere und führt zu Trockenheit.
  5. Die 3-Minuten-Regel: Tragen Sie Ihre Feuchtigkeitspflege innerhalb von drei Minuten nach dem Duschen auf die noch leicht feuchte Haut auf. In diesem Zeitfenster kann die Haut die Feuchtigkeit am besten aufnehmen und einschließen.

Der „Läufer-Falten“-Mythos: Wie Sie draußen Sport treiben können, ohne Ihrer Haut zu schaden

Die Angst vor der sogenannten „Läufer-Falte“ (Runner’s Face) hält manche Menschen von regelmäßigem Outdoor-Training ab. Die Vorstellung, dass die Erschütterungen beim Laufen die Haut erschlaffen lassen und zu vorzeitiger Faltenbildung führen, ist weit verbreitet. Hier kann ich Sie als Sportmediziner beruhigen: Dieser Mythos ist wissenschaftlich nicht haltbar. Die Elastizität unserer Haut ist stark genug, um die Stoßbelastung beim Laufen problemlos auszugleichen. Die wahre Ursache für das, was als „Runner’s Face“ beschrieben wird, ist eine Kombination aus zwei ganz anderen Faktoren: Fettverlust im Gesicht und – weitaus wichtiger – ungeschützte UV-Exposition.

Wenn sehr schlanke Ausdauersportler an Körperfett verlieren, betrifft dies auch das Unterhautfettgewebe im Gesicht, das für Volumen und ein jugendliches Aussehen sorgt. Dadurch können Gesichtszüge härter und Falten sichtbarer erscheinen. Der entscheidendere Faktor ist jedoch die chronische Sonnenschädigung. Stundenlanges Training unter freiem Himmel ohne ausreichenden Schutz beschleunigt den Abbau von Kollagen und Elastin, was zu Falten, Pigmentflecken und einem Verlust der Hautelastizität führt. Es ist also nicht das Laufen an sich, sondern die Umwelt, in der es stattfindet.

Läuferin mit UV-Schutz beim Joggen in deutscher Parklandschaft, die die Bedeutung von Sonnenschutz bei Outdoor-Aktivitäten illustriert.

Das bedeutet keinesfalls, dass Sie auf Ihr Training in der Natur verzichten müssen. Im Gegenteil, die frische Luft und das Vitamin D sind wertvolle Boni. Es bedeutet nur, dass Schutz zur obersten Priorität wird. Ein hochwertiger, schweißfester Breitband-Sonnenschutz ist für jeden Outdoor-Sportler in Deutschland die wichtigste Anti-Aging-Pflege überhaupt – wichtiger als jedes Serum. Ergänzt durch schützende Kleidung, eine Sonnenbrille und eine Kappe, können Sie die Vorteile des Laufens genießen, ohne Ihre Haut zu gefährden.

HIIT vs. Yoga: Welcher Sport hilft Ihrer Haut bei Stress am besten?

Wenn wir Sport als Rezept verstehen, müssen wir anerkennen, dass unterschiedliche „Wirkstoffe“ (Trainingsarten) unterschiedliche Effekte haben. Zwei Extreme verdeutlichen dies perfekt: das hochintensive Intervalltraining (HIIT) und das meditative Yoga. Beide sind exzellent für die Haut, aber sie wirken über völlig gegensätzliche Mechanismen und eignen sich daher zur Behandlung unterschiedlicher „Hautzustände“.

HIIT, mit seinen kurzen, extremen Belastungsspitzen, löst im Körper eine kontrollierte Stressreaktion aus. Dieser als Hormesis-Effekt bekannte Prozess zwingt die Zellen, ihre eigenen Abwehr- und Reparatursysteme hochzufahren. Es werden vermehrt Antioxidantien produziert, um die durch die Anstrengung entstandenen freien Radikale zu neutralisieren. Langfristig macht dies die Zellen widerstandsfähiger gegen Alltagsstress. Zudem wird bei intensivem Training das Hormon Interleukin-15 ausgeschüttet, das die Mitochondrien – die Kraftwerke unserer Zellen – stärkt und so den Prozess der Zellerneuerung und des Anti-Agings unterstützt.

Yoga hingegen wirkt über den entgegengesetzten Weg: die Aktivierung des Parasympathikus, des sogenannten „Ruhenervs“. Durch tiefe Atmung, sanfte Dehnung und Konzentration wird die Produktion des Stresshormons Cortisol aktiv gesenkt. Chronisch erhöhte Cortisolspiegel sind ein Haupttreiber für Hautalterung, da sie Kollagen abbauen und Mikro-Entzündungen im Körper fördern, die zu Akne, Ekzemen und einem fahlen Teint führen können. Yoga ist also die perfekte „Behandlung“ für gestresste, empfindliche oder zu Entzündungen neigende Haut.

Die folgende Tabelle fasst die spezifischen Vorteile verschiedener Trainingsarten für Ihre Haut zusammen und hilft Ihnen, Ihr „Hautpflege-Workout“ gezielt auszuwählen.

Hautgesundheit durch Sport: Ein Vergleich der Trainingsarten
Sportart Kurzfristige Effekte Langfristige Vorteile Besonders wirksam bei
HIIT Hormesis-Effekt, verstärkter Blutfluss Stärkung antioxidativer Abwehrmechanismen, Interleukin-15 Produktion Zellerneuerung, Anti-Aging
Yoga Parasympathikus-Aktivierung, Stressreduktion Reduktion chronischer Mikro-Entzündungen, verbesserte Barrierefunktion Empfindlicher Haut, Stressmanagement
Krafttraining HGH-Ausschüttung, erhöhte Durchblutung Zunahme der Hautdicke, Kollagen- und Elastinsynthese Hautstraffung, Elastizität

Die beste Strategie ist oft eine Kombination. Nutzen Sie HIIT oder Krafttraining für strukturelle Verbesserungen und Yoga, um die negativen Auswirkungen von Alltagsstress auf Ihre Haut zu neutralisieren. So stellen Sie ein umfassendes und intelligentes Trainingsprogramm für Ihre Hautgesundheit zusammen.

Schwitzen Sie sich gesund: Wie Sport als natürliche Detox-Kur für Ihre Haut funktioniert

Der Begriff „Detox“ wird oft inflationär verwendet, doch im Kontext von Sport und Haut hat er eine handfeste wissenschaftliche Grundlage. Schwitzen ist eine der effektivsten Methoden des Körpers, um sich zu reinigen. Während wir trainieren und unsere Körpertemperatur ansteigt, öffnen sich die Schweißdrüsen und scheiden nicht nur Wasser aus, sondern auch eine Reihe von Abfallprodukten und Toxinen, darunter Schwermetalle und BPA. Es ist wie ein körpereigenes Reinigungssystem, das auf Hochtouren läuft.

Doch die wahre Entgiftung findet auf einer viel tieferen, zellulären Ebene statt. Sport ist einer der stärksten bekannten Aktivatoren der Autophagie. Dieser von einem Nobelpreisträger entdeckte Prozess ist quasi das Recyclingprogramm unserer Zellen. Dabei werden beschädigte Zellbestandteile, fehlgefaltete Proteine und Krankheitserreger systematisch abgebaut und ihre Bausteine wiederverwertet. Dieser Prozess verlangsamt sich mit dem Alter, was zu einer Ansammlung von „Zellmüll“ führt – ein Hauptgrund für die Hautalterung. Regelmäßiger Ausdauersport kurbelt die Autophagie nachweislich an und hilft der Haut so, sich von innen heraus zu reinigen und zu verjüngen. Eine Studie mit 72 Probanden hat gezeigt, dass Langstreckenläufer signifikant weniger Gewebeschäden durch Alterungsprozesse aufweisen, was die Effektivität dieses Mechanismus unterstreicht.

Makroaufnahme von Schweißperlen auf gesunder Haut, die den Prozess der Entgiftung durch Schwitzen symbolisiert.

Wenn Sie also das nächste Mal ins Schwitzen kommen, sehen Sie es nicht als lästige Begleiterscheinung. Betrachten Sie jede Schweißperle als Beweis dafür, dass Ihr Körper gerade eine intensive Reinigungs- und Reparaturarbeit leistet. Sie spülen nicht nur Ihre Poren, sondern aktivieren einen der fundamentalsten Verjüngungsprozesse, die der menschliche Körper zu bieten hat.

Der Sonnencreme-Dschungel: So finden Sie den perfekten UV-Schutz für Ihren Hauttyp und Alltag

Wir haben bereits festgestellt, dass UV-Strahlung der größte Feind für die Haut von Outdoor-Sportlern ist. Doch die Wahl des richtigen Sonnenschutzes kann sich wie eine Wissenschaft für sich anfühlen. Chemische oder physikalische Filter? Lotion, Spray oder Stick? Und welcher Lichtschutzfaktor ist in Deutschland wirklich notwendig? Die richtige Antwort hängt von Ihrem Hauttyp, der Sportart und der Intensität der Sonneneinstrahlung ab.

Grundsätzlich gibt es zwei Arten von UV-Filtern: chemische Filter, die UV-Strahlen in der Haut in Wärme umwandeln, und physikalische (oder mineralische) Filter wie Zinkoxid und Titandioxid, die auf der Hautoberfläche liegen und die Strahlen wie winzige Spiegel reflektieren. Für Sportler sind physikalische Filter oft die bessere Wahl. Sie wirken sofort nach dem Auftragen und sind in der Regel besser verträglich für empfindliche Haut. Noch wichtiger: Sie sind oft stabiler und halten dem Schwitzen besser stand, da sie nicht so leicht in die Haut einziehen und durch Schweiß „verdünnt“ werden.

Die Formulierung ist ebenfalls entscheidend. Ein leichtes Fluid oder Gel eignet sich gut für fettige Haut, während eine reichhaltigere Creme trockener Haut zugutekommt. Für Sportler sind spezielle „Sport“- oder „wasserfeste“ Formulierungen unerlässlich. Diese bilden einen widerstandsfähigeren Film auf der Haut. Ein Stick ist praktisch für empfindliche Bereiche wie die Nase, die Lippen und die Augenpartie und lässt sich auch mit verschwitzten Händen leicht nachtragen. Vergessen Sie nicht, den Schutz alle zwei Stunden zu erneuern, insbesondere wenn Sie stark schwitzen oder schwimmen gehen.

Entspannungsbad vs. Detox-Bad: Zwei Rituale, ihre unterschiedlichen Ziele und Anleitungen

Die Phase nach dem Training ist für die Hautregeneration genauso wichtig wie das Training selbst. Ein Bad kann dabei weit mehr sein als nur eine reinigende Maßnahme. Je nach Zusammensetzung und Temperatur kann es entweder die entspannenden Effekte eines Yoga-Workouts verstärken oder die entgiftende Wirkung eines intensiven HIIT-Trainings unterstützen. Wir unterscheiden hier zwischen dem regenerierenden Detox-Bad und dem beruhigenden Entspannungsbad.

Das Detox-Bad ist ideal nach einem intensiven, schweißtreibenden Training. Seine Hauptzutat ist Bittersalz (Magnesiumsulfat). Magnesium spielt eine entscheidende Rolle bei der Muskelentspannung und kann helfen, Muskelkater zu lindern. Zudem wird angenommen, dass es über die Haut aufgenommen werden kann und den Körper bei der Ausscheidung von Stoffwechselendprodukten unterstützt. Die Temperatur sollte hier bei lauwarmen 37 °C liegen, um den Kreislauf nicht zusätzlich zu belasten.

Das Entspannungsbad hingegen ist die perfekte Ergänzung zu einer ruhigen Sporteinheit wie Yoga oder Pilates. Hier geht es darum, das Nervensystem weiter zu beruhigen und den Cortisolspiegel zu senken. Die Wassertemperatur sollte etwas kühler sein, bei etwa 35 °C. Als Zusätze eignen sich Kräuter und ätherische Öle, die für ihre beruhigende Wirkung bekannt sind, wie Lavendel oder Melisse. Dieses Ritual signalisiert dem Körper, dass es Zeit für Ruhe und Reparatur ist.

Für maximale Effektivität können Sie Ihr Bad nach folgender Anleitung gestalten:

  1. Detox-Bad nach intensivem Training: Lösen Sie etwa 500g Bittersalz in 37°C warmem Wasser auf. Für eine zusätzliche muskelentspannende Wirkung können Sie 10 Tropfen hochwertiges Arnika-Öl, zum Beispiel aus dem Schwarzwald, hinzufügen. Baden Sie für 20 Minuten.
  2. Entspannungsbad nach Yoga: Geben Sie eine Handvoll getrocknete Lavendelblüten und Melissenblätter in ein Stoffsäckchen und legen Sie es ins 35°C warme Wasser. Dies verhindert, dass die Kräuter den Abfluss verstopfen.
  3. Kälte-Kick zum Abschluss: Duschen Sie sich nach jedem Bad für 1-2 Minuten kalt ab. Dies schließt die Poren, strafft die Haut und regt die Mikrozirkulation ein letztes Mal stark an.
  4. Timing ist alles: Warten Sie mindestens zwei Stunden nach einem sehr intensiven Training, bevor Sie ein warmes Bad nehmen. So geben Sie Ihrem Körper Zeit, die Körperkerntemperatur auf natürliche Weise zu senken.

Das Wichtigste in Kürze

  • Sport ist eine personalisierbare „Behandlung“: HIIT für Anti-Aging, Yoga gegen Stresshaut.
  • Die richtige Hautpflege vor und nach dem Training ist entscheidend, um Unreinheiten zu vermeiden und die positiven Effekte zu maximieren.
  • Der größte Feind der Haut bei Outdoor-Sport ist nicht die Bewegung, sondern ungeschützte UV-Strahlung.

Die nächtliche Reparaturwerkstatt: Warum guter Schlaf die beste Schönheitsbehandlung ist

Sie können das beste Training absolvieren und die perfektesten Pflegeprodukte verwenden – ohne ausreichenden und qualitativ hochwertigen Schlaf werden Sie nie das volle Potenzial Ihrer Haut entfalten. Die Nacht ist die Zeit, in der die Magie wirklich geschieht. Während wir schlafen, schaltet unser Körper in den Reparaturmodus. Die Zellteilung der Haut erreicht zwischen 23 und 4 Uhr nachts ihren Höhepunkt, Kollagen wird produziert, und durch UV-Strahlung und Umweltstress entstandene Schäden werden repariert. Sport ist hier ein entscheidender Verbündeter, denn regelmäßige körperliche Aktivität ist eines der wirksamsten Mittel zur Verbesserung der Schlafqualität.

Bewegung hilft, den zirkadianen Rhythmus zu regulieren, Stresshormone abzubauen und die Tiefschlafphasen zu verlängern – genau jene Phasen, in denen das wachstumsfördernde Hormon HGH ausgeschüttet wird, das für die Zellregeneration unerlässlich ist. Das Timing des Trainings spielt dabei jedoch eine wichtige Rolle, wie deutsche Schlafforscher betonen.

Fallstudie: Das Timing des Trainings für optimalen Schlaf

Eine Analyse deutscher Schlafforscher zeigt, dass das richtige Timing entscheidend ist. Intensives Training wie HIIT oder Kraftsport sollte mindestens drei Stunden vor dem Schlafengehen beendet werden, da es den Körper zu stark aktiviert. Im Gegensatz dazu hat sich der traditionelle deutsche „Abendspaziergang“ – eine moderate, einstündige Bewegung etwa 1-2 Stunden vor dem Zubettgehen – als äußerst förderlich für die Schlafqualität erwiesen. Diese sanfte Aktivität senkt die Körpertemperatur leicht ab und aktiviert den Parasympathikus, was den Körper optimal auf die nächtliche Reparaturphase vorbereitet und so direkt die Hautregeneration unterstützt.

Betrachten Sie Schlaf nicht als passive Zeit, sondern als die wichtigste aktive Phase Ihres Schönheitsprogramms. Indem Sie durch gezielte Bewegung Ihre Schlafqualität verbessern, geben Sie Ihrer Haut die besten Werkzeuge an die Hand, um sich selbst zu heilen, zu erneuern und zu verjüngen. Der Glow, den Sie sich im Training erarbeiten, wird im Schlaf perfektioniert.

Um Ihre Hautgesundheit nachhaltig zu verbessern, ist es unerlässlich, die fundamentale Rolle des Schlafs als Reparaturphase zu verstehen.

Beginnen Sie noch heute damit, Ihr Training nicht nur als Fitnessprogramm, sondern als gezielte Strategie für eine gesunde, strahlende Haut zu sehen. Passen Sie Ihre Routine an, schützen Sie sich vor der Sonne und geben Sie Ihrem Körper die Ruhe, die er zur Regeneration braucht. Ihr Hautbild wird es Ihnen mit einem natürlichen, von innen kommenden Strahlen danken.

Häufige Fragen zum Einfluss von Sport auf die Haut

Brauche ich auch im bewölkten deutschen Sommer Sonnenschutz?

Ja, unbedingt. Bis zu 80 % der UV-Strahlen durchdringen eine dichte Wolkendecke. Gerade beim Sport im Freien, wo man sich oft länger als im Alltag draußen aufhält, ist ein Lichtschutzfaktor von mindestens 30 eine absolute Notwendigkeit, um vorzeitiger Hautalterung und Zellschäden vorzubeugen.

Welche Formulierung hält beim Schwitzen am besten?

Schweiß- und wasserfeste Formulierungen, die auf physikalischen Filtern wie Zinkoxid und Titandioxid basieren, bieten oft den beständigsten Schutz. Sie bilden eine Barriere auf der Haut, anstatt einzuziehen, und werden daher weniger schnell durch Schweiß abgetragen. Sport-Sticks sind ebenfalls eine sehr haltbare Option.

Wie kann ich im Winter Vitamin D tanken und trotzdem geschützt sein?

In den sonnenärmeren Monaten in Deutschland ist die UV-B-Strahlung, die für die Vitamin-D-Synthese benötigt wird, oft nicht stark genug. Eine gute Strategie ist, an sonnigen Tagen Gesicht und Unterarme für etwa 10 bis 15 Minuten der Mittagssonne auszusetzen, *bevor* Sie Sonnenschutz auftragen. Für den Rest des Jahres oder bei unzureichender Sonnenexposition kann eine ärztlich abgesprochene Vitamin-D-Supplementierung sinnvoll sein.

Geschrieben von Dr. Lena Richter, Dr. Lena Richter ist Dermatologin mit über 15 Jahren Erfahrung in der ästhetischen Medizin und bekannt für ihren wissenschaftlich fundierten Ansatz in der Hautpflege. Ihre Expertise liegt in der Analyse komplexer Hautprobleme und der Entwicklung hochwirksamer, minimalistischer Pflegeroutinen.